BuCon 2014, IT-Lücken und Schlaglöcher

Verlag: Der BuchmesseCon 2014 in Dreieich ist vorüber. Es war ein rundum gelungener (für die Macher und Gäste, sowie den meisten Ausstellern). Nicht so für den Begedia Verlag. Die mittlerweile breite Aufstellung in allen Genren macht sich deutlich im Besucherinteresse bemerkbar. Da nunmal ein wichtiger Aspekt für uns der Verkauf von Büchern ist, kommt bei nachlassendem Interesse des phantastischen Publikums dieser Aspekt leider zu kurz.
Dieses Jahr bestand das Panel aus der Vorstellung des Enthymesis-Universums von Matthias Falke. Die Lesung lief super, der Raum war voll. Alles gut? Leider nein. Denn irgendwie hatten sich nur Leute eingefunden, die entweder bereits den einen oder anderen Roman zuhause im Regal hatten, oder aber nicht am Kauf inklusive Signierung interessiert waren.
Da kann der Con nix für, ganz und gar nicht. Aus der Sicht als Besucher ist er auch meiner Meinung nach der beste bisher. Die neue Aufteilung und damit Zentralisierung der Stände, die verbesserte Bewirtung und die gelungene Organisation haben das Ding zu einer runden Sache gemacht. Dazu sei von hier aus den Machern noch einmal gratuliert. Und natürlich habe ich wieder viele gute Gespräche geführt und Leute live kennengelernt. Dafür ist diese Veranstaltung auch da.
Aber irgendwie lief das Geschehen dieses Jahr an mir vorbei. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Ich werde es in den nächsten Tagen und Wochen analysieren und mal sehen, was dabei herauskommt.BuCon2014_Falke_Panel_Raum
Langsam füllt sich der TransporterraumBuCon2014_Falke_Panel_MF
Matthias Falke bei der Lesung
Technik: Riesen scheinen tatsächlich irgendwie träge zu sein, egal wie modern und wendig sie sich geben. Nun soll es russischen Hackern gelungen sein, Nato, EU und einige Firmen mit Hilfe einer Windows-Sicherheitslücke auszuspionieren. Und dann erfahren wir: »ISight zufolge wurde der US-Konzern schon vor längerem informiert. ISight habe mit der Veröffentlichung der Erkenntnisse dann gewartet, um Microsoft Zeit für die Schließung des Sicherheitslecks zu geben.« War wohl nicht so hoch in der Priorität, diese kleine Lücke. Oder ist das wieder so ein Fall von Leak? Dass die Information zu dieser Lücke durch eine anders geartete doch ISight frühzeitig verlassen hat? Mal sehen, was da noch kommt!
Deutschland: Das ist doch mal eine Zahl: 118 Milliarden Euro! Auf diese Summe wird der Bedarf für Sanierung der Verkehrsinfrastruktur geschätzt. Das Problem ist ja nicht neu, aber ich finde diese Dimension doch schon heftig. Aber ist schon klar, wenn Städte, die sowieso einen schwierigen Stand haben, dazu verdonnert werden, ohne große Hilfe und Zuschüsse Asylbewerber aufzunehmen. Erst werden Kosten von oben nach unten (Staat->Land->Stadt) verschoben, dann gibt es Dankeschön eine weitere Aufgabe verpasst.
Sicher kann man nicht so einfach von einer politischen Ecke aus der anderen helfen, aber: ich könnte kotzen, wenn ich daran denke, wieviel Knete Nadelstreifen-Versagern europaweit hinterhergeworfen wird. Davon abgesehen, dass man noch ganz andere Sachen mit dem Geld anfangen könnte. Aber wenn schon das Geld in der Wirtschaft lassen, dann sollte man überlegen, ob gute Straßen nicht doch für den Güterverkehr nötig sind. Und marode Stadtkassen könnten ja auch negative Folgen für die regionale Wirtschaft haben. Irgendwann müssen sie doch wieder die Gewerbeertragsteuer anheben. Trifft die kleineren Betriebe dann am Meisten. Pech gehabt?
Focus Money
Tagesspiegel